Umweltempfang der GRÜNEN in Ottenstein

 

Hans-Joachim Janssen und Margit Behrens-Globisch zu Gast

Ottenstein. Mehr als 35 Freunde und Freundinnen der GRÜNEN begrüßte Gerd Henke beim Umweltempfang der GRÜNEN Kreistagsfraktion im ökologischen Cafe Kiels Sonnengarten in Ottenstein. Ebenfalls zu Gast in der gemütlichen Atmosphäre des Cafes waren der GRÜNE Landesvorsitzende Hans-Joachim Janssen sowie die von den GRÜNEN unterstützte Landratskandidatin Margit Behrens-Globisch.

In seiner vom vehementen Bekenntnis zu Europa geprägten Rede erläuterte Hans-Joachim Janssen die GRÜNEN Ziele für ein starkes, ökologisches und demokratisches Europa. „Europas Versprechen erneuern“ und als vorrangiges Ziel neben ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten ganz besonders auch die sozialen Komponenten in den Mittelpunkt rücken, so wollen wir GRÜNEN die Herzen der Menschen in und für Europa gewinnen, sagte Janssen. Das Schließen von Steuerschlupflöcher, eine Finanztransaktionssteuer und Mindeststandards in der gesamten EU zur Vermeidung von Sozialdumping seien nur mit starken GRÜNEN im Europaparlament umsetzbar. Der Landesvorsitzende verband seine Aussagen mit einem Aufruf an alle Bürgerinnen und Bürger ihr Wahlrecht zur Europawahl wahrzunehmen. Jede Stimme für die GRÜNEN zähle. Nur mit noch mehr Abgeordnete in den Parlamenten, können wir auch tatsächlich handeln.

Ein erfreuliches Aufbegehren gerade junger Menschen machte Hans-Joachim Janssen im Rahmen von „Fridays For Future“ oder beim Volksbegehren zur Artenvielfalt und Rettung der Bienen in Bayern aus. Die Menschen nehmen ihre Zukunft wieder in die eigene Hand, nicht zuletzt damit sie eine Zukunft haben, ist Janssen überzeugt.

Ihr Unverständnis über die zögerliche Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten im Landkreis Holzminden äußerten der GRÜNE Landtags- und Kreistagsabgeordnete Christian Meyer und Janssen gemeinsam. Die Nichteinhaltung von Fristen könne uns Steuerzahler in Niedersachsen bis zu 300 Millionen Euro für Strafzahlungen kosten. Geld, welches unzweifelhaft sinnvoller eingesetzt werden könne.

Christian Meyer erläuterte den bedenklichen Rückgang von Insekten, Bienen und Wildbienen, den Zusammenhang mit Neonicotinoiden, einem Insektizid und Nervengift. Er benannte und kritisierte die Rolle Deutschlands bei der Verlängerung der Zulassung von Glyphosat in der EU ebenso wie z. B. die annähernde Halbierung der Wiesenvögel und die Belastung von 60% des Grundwasserkörpers Niedersachsens mit Nitratwerten oberhalb des geltenden Grenzwertes.

Ziel der GRÜNEN ist die Förderung konkreter nachhaltiger Naturschutzleistungen in der Landwirtschaft. Förderungszahlungen wie bisher nach dem Prinzip viel Land viel Geld, wenig Land wenig Geld seien so nicht mehr zielführend, betonte Hans-Joachim Janssen. Eine gezielte Förderung unabhängig von der Flächengröße bietet gerade kleineren landwirtschaftlichen Betrieben je nach Wirtschaftsweise die Möglichkeit höhere Zahlungen zu erhalten, um höhere Einkommen zu erwirtschaften und so ihren Fortbestand zu sichern.

Anwesende Bürgerinnen und Bürger berichteten mehrfach über das aus ihrer Sicht nicht nachvollziehbare Verhalten der Landkreisverwaltung bei der Beantragung bzw. Genehmigung von Stallbauten im Landkreis. Angehörige von Bürgerinitiativen trugen vor, dass sie unangemessen lange auf Antworten aus der Verwaltung warten müssten oder Anfragen gar nicht beantwortet würden. Ihre berechtigten Interessen als Anwohner oder Dorfbewohner würden missachtet.

Auf diese Informationen reagierte die von den GRÜNEN unterstützte Landratskandidatin Margit Behrens-Globisch sicht- und fühlbar mit Entsetzen. Derartige Informationen wurden ihr bei ihren zahlreichen Terminen im ganzen Landkreis jetzt schon sehr oft berichtet. Sie würde diesen Dingen als Landrätin sehr ernsthaft nachgehen. Es bestehe offenbar unter anderem ein erhebliches Kontrolldefizit. Sie strebe als Basis für ihr angestrebtes Amt eine gute Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern an. Dabei sei es ihr wichtig, dass sie die Möglichkeit bekomme eigene Personalentscheidungen zu treffen. Dass offenbar, wie Behrens-Globisch berichtete, noch sechs Wochen vor den Landratswahlen wichtige Personalentscheidungen von der bisherigen Landrätin geplant werden, sei absolut nicht sinnvoll.

Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Gerd Henke bei allen Anwesenden für gut zwei Stunden voller konstruktiver Redebeiträge sowie bei dem Team von Kiels Cafe für die hervorragende Bewirtung.

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