Spiel auf Zeit bei der Düngeverordnung

 Pressemitteilung Landesverband Niedersachsen

„CDU ignoriert Faktenlage“

GRÜNE kritisieren das Spiel auf Zeit bei der Düngeverordnung


Angesichts der Auseinandersetzungen um die Düngeproblematik erklärt Hans-Joachim Janßen,
Landesvorsitzender der niedersächsischen GRÜNEN:
„Die Position der Niedersachsen-CDU, man solle doch die Wirkung der neuen Düngeverordnung erst mal
abwarten, ist nichts als sinnloses Zeitspiel“, sagt Janßen. „Wir brauchen keinen langjährigen Feldversuch
mehr, um festzustellen, dass nach wie vor viel mehr Stickstoff auf die Felder kommt, als von den Pflanzen
aufgenommen werden kann. Übrig bleiben in Teilen Niedersachsens jährliche Stickstoffüberschüsse von
über 100 Kilogramm pro Hektar. Diese landen irgendwann im Grundwasser und damit muss endlich
Schluss sein.“
„Unabhängig davon, ob der Stickstoff aus dem Güllefass, aus dem Kunstdüngerstreuer oder aus der Luft
kommt: Die Menge an Stickstoff- und Phosphatdüngung muss dringend weiter begrenzt werden und sich
am tatsächlichen Bedarf der Pflanzen orientieren sowie sämtliche auf den Feldern landende
Stickstoffmengen einbeziehen“, sagt Janßen. „Und für besonders belastete Gebiete wie beispielsweise im
südlichen Weser-Ems-Bereich, muss Ministerin Otte-Kinast ein stimmiges Konzept vorlegen, wie sie den
Gülleüberschuss reduzieren will. Mit Lamentieren wird sie ihrer Aufgabe als Ministerin nicht gerecht!“

Hintergrund:
Die CDU Niedersachsen fordert weiteren Aufschub für eine Verschärfung bei der Düngeverordnung und widerspricht damit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die angekündigt hatte, die Regeln ab 2020 weiter zu verschärfen und damit die zulässigen Düngemengen zu reduzieren. Hintergrund sind die sonst drohenden Strafzahlungen, da Deutschland nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom vergangenen Sommer zu wenig gegen den Nitratüberschuss im Boden tue. Auch nach der jetzigen Düngeverordnung bleiben die zulässigen Güllemengen viel zu hoch. Hinzu kommen die Rechentricks der CDU, mit denen getan werde, als würden bis zu 50 Prozent des Stickstoffs als sogenannte unvermeidbare Verluste bei der Lagerung und Ausbringung einfach im Nirwana verschwinden. Unvermeidbare zusätzliche Düngermengen, zum Beispiel aus der Luft, werden dagegen nicht einberechnet.

PM 20-19/hk; Heike Köhn, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, presse(at)gruene-niedersachsen.de

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