Rot und Grün auf Bildungstour im Landkreis

 

Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt und Christian Meyer besuchen Oberschule in Delligsen und HAWK in Holzminden

Als Zeichen, dass sie nach der Landtagswahl im Januar eine rot-grüne Regierung für Niedersachsen anstreben, haben die heimischen Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt (SPD) und Christian Meyer (Grüne) eine gemeinsame Bildungstour durch den Landkreis Holzminden unternommen. Erste Station war die Oberschule Delligsen, wo sie von Bürgermeister Knackstedt, Rektor Deister und den Schülervertretern begrüßt wurden. Sabine Tippelt machte klar, dass es jetzt mit der vom Kreistag mit 100.000 Euro beschlossenen Dachsanierung endlich losgehe. “Wir haben hier eine Priorität gesetzt, weil wir um jeden Schulstandort im Kreis kämpfen wollen”, sagte Tippelt. Christian Meyer wies daraufhin, dass Rot-Grün im Landkreis dass Bildungssystem ausbauen wolle: “Konsens ist: Wir wollen mehr Bildung wagen und brauchen mehr und bessere Angebote. Es geht nicht um Schulschließungen, sondern Erweiterungen und positive Veränderungen”. Wichtig sei, dass das Land die Kommunen finanziell angemessen ausstatte, in gute Bildung investieren zu können. “Die Haushaltssperre durch das Innenministerium hat uns viel Zeit gekostet”, sagte die stellvertretende Landrätin Sabine Tippelt. Es könne nicht hingenommen werden, dass soviele Schülerinnen und Schüler im Sekundarbereich in andere Landkreise abwanderten. SPD und GRÜNE wollen gerade im ländlichen Raum neue Schulangebote mit allen Bildungsabschlüssen anbieten. Die Forderung aus Delligsen, die Oberschule nach einem Wahlsieg in eine dreizügige Integrative Gesamtschule umzuwandeln, wurde von Tippelt und Meyer entschieden begrüßt. “Wir wollen, dass die Eltern und Kommunen und nicht irgendeine Ideologie über das örtlich angepasste Schulsystem entscheidet. Die Bevorzugung der Oberschulen und die Blockade integrativer Gesamtschulen, die vor Ort gewünscht werden, muss endlich aufhören!” SPD und GRÜNE haben sich daher vorgenommen, die Hürden für neue Gesamtschule im Schulgesetz von 5 auf 3-Zügigkeit abzusenken.
Die Schülervertreter lobten die berufliche Ausrichtung ihrer Schule und die Kooperation mit heimischen Firmen. Sie stehen zum Schulverbund mit Duingen und wollen für ihre Schule kämpfen. Tippelt und Meyer lobten ihr Engagement und sicherten zu, dass Delligsen bei den anstehenden Haushaltberatungen nicht vergessen werde.
Nach der Oberschule Delligsen besuchten die beiden Landtagsabgeordneten die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Holzminden. Prodekan Prof. Dr. Henrik Oehlmann von der Fakultät Management, Soziale Arbeit und Bauen erläuterte die erfreuliche Entwicklung der Hochschule in Holzminden. Mit über 1100 Studierenden sei man ein wichtiger Standortfaktor in der Region. Die Erweiterung um die Soziale Arbeit und das Immobilienmanagement sei für Holzminden ein Erfolgsmodell. Die Zahl der Bewerbungen übersteige die angenommenen Bewerber um ein Vielfaches. Allein im Wintersemester 2012/2013 gab es 110 Erstsemester und 18 Masterstudierende im Bereich Soziale Arbeit. Insgesamt studieren fast 330 junge Menschen Soziale Arbeit in Holzminden. Erfreulich für den vom demographischen Wandel besonders geprägten Weserraum sei, dass nach Untersuchungen über 70 Prozent der Absolventen der HAWK auch einen ersten Job in der Region antreten. Sabine Tippelt freute sich über die gute Entwicklung am Standort und die hohe Akzeptanz und Kooperation mit der Politik. “Das ist gut für die Stadt und die Region. Wir stehen zu unserer Hochschule”. In der Kommunalpolitik sei die HAWK und ihre umfangreichen Kooperationen immer wieder Thema, berichteten die beiden Kreistagsabgeordneten. So gebe es eine gute Kooperation mit der Kreisvolkshochschule, sowohl zwischen den Studierenden als auch in konkreten Projekten. So sei aktuell ein kreisweites Freiwilligen- und Ehrenamtszentrum zwischen Kreis und HAWK geplant, ebenso wie ein Zukunftsinstitut Holzminden/Höxter.
Auch in konkreten Entwicklungen wie der Abwanderungsbefragung, den Mehrgenerationenhäusern oder der Jugendhilfeplanung sei die HAWK ein guter und wichtiger Partner. Eine mögliche Erweiterung der HAWK in Richtung auf Campe II, im Zuge des Neubaus des Campe-Gymnasiums wurde ebenfalls diskutiert. Einig war man sich auch, dass das von Studierenden der HAWK umfangreich erforschte Problem des Alkoholkonsums an den Teichanlagen nicht mit Verboten gelöst werden können. Hier sei die von der Stadt angeschobene Suchtberatung der STEP der richtige Weg. “Das unsinnige Alkoholverbot in den Teichanlagen wollen wir daher baldmöglichst abschaffen, da es sich nicht bewährt hat und auch Studierende und Nicht-Alkoholiker betrifft”, sagte Christian Meyer.
SPD und Grüne kündigten an auch die finanzielle Situation für Studierende in Holzminden verbessern zu wollen. “Studiengebühren sind sozial ungerecht und schrecken gerade Menschen mit geringen Einkommen vom Studium ab. Wir werden sie daher wie in anderen rot-grünen Ländern schnellstmöglich abschaffen und die Mittel für die Universitäten durch Haushaltsmittel ersetzen”, sagten Meyer und Tippelt unisono. In der Stadt Holzminden habe Rot-Grün mit der Studienbeihilfe von 100 Euro pro Semester bereits eine soziale Unterstützung an Studierende beschlossen. “Das ist einzigartig und wirbt für den Standort. Die Förderung von jungen Menschen mit Erstwohnsitz Holzminden läuft gut an und schafft zusätzliche Möglichkeiten bei der Wohnungssuche und Kaufkraft”, sagte Christian Meyer, der darin auch ein klares Bekenntnis zum Hochschulstandort Holzminden sieht.
“Wir kämpfen gemeinsam für gute Bildung im Kreis. Von den Krippen, über die Schulen bis zu Ausbildung und Studium. Dazu brauchen wir auch immer wieder das Wissen der HAWK”, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt zum Abschluss und wünschte Dekan Oehlmann weiterhin viel Erfolg bei der Arbeit.

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