GRÜNE besuchen Pro Soziale

Kürzlich besuchten die Grünen den neuen Verein “Pro Soziale - Alles unter einem Dach e.V.” in Bevern. Martina Leonhardt führte die psychiatriepolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion Miriam Staudte, den Landtagsabgeordneten Christian Meyer und den Kreistagsabgeordneten Uwe Uecker durch die neugestalteten Räumlichkeiten in der Angerstraße in Bevern. Der im Februar 2011 gegründete Verein kümmert sich mithilfe ehrenamtlicher Berater um eine allgemeine psychologische Beratung. Die Grünen kritisierten die schlechte Versorgung mit Psychiatern im Ländlichen Raum und die langen Wartezeiten. “Wer 6 Monate bei einem psychologischen Problem auf einen Termin warten muss, für den kann sich die seelische Beeinträchtigung stark vergrößert haben”, sagte Miriam Staudte. Auch bei Schulpsychologen habe das Land Niedersachen massiv gekürzt. So seien zur Zeit nur noch 40 Psychologen an Schulen tätig, erinnerte Meyer. Gebraucht würden nach Angaben der Grünen mittelfristig mehr als 250.
Bei Pro Soziales sollen seelisch Behinderte oder von seelischer Behinderung bedrohte Menschen bei Konflikten mit Institutionen wie Jobcenter oder Sozialamt sehr niederschwellig psychologisch beraten und begleitet werden. Falls nötig sollen diesen Menschen andere Hilfsangebote, z. B. Eingliederungshilfemaßnahmen, vorgestellt und zugänglich gemacht werden. Die Grünen begrüßten die engagiere Arbeit des Vereins, verwiesen aber darauf, dass der Staat sich nicht aus seiner sozialen Verantwortung zurückziehen dürfe. So sei “eine Tagesklinik für Holzminden” Forderung der grünen Landtagsfraktion, erläuterte Staudte. Es könne nicht sein, dass das soziale Angebot, ebenso wie die ärztliche Versorgung sich aus den ländlichen Räumen zurückziehe.
Martina Leonhardt kritisierte die mangelnde Unterstützung durch das Land Niedersachsen. Eine Bitte um Förderung durch Ministerin Özkan sei nur mit dürren Worten abschlägig beschieden worden. Staudte versprach dazu noch einmal bei der Landesregierung nachzuhaken. “Gerade solche breit aufgestellten Vernetzungsangebote im ländlichen Raum müssten gefördert werden. Hier wird wichtige Präventionsarbeit und Erste Hilfe geleistet, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist”. Sowohl die Selbsthilfegruppe als auch das niedrigschwellige Angebot für Jedermann mit sozialpsychologischen Problemen stieß bei den Grünen auf Zustimmung. Eine enge Kooperation mit den Behörden ist angestrebt. Meyer: "Auch Landkreis und ARGE sollten das Projekt unterstützen." Zur Zeit holen sich ca. 80 Bürgerinnen und Bürger Hilfe über den Verein, der in vielfältigen Konfliktfeldern Beratung anbietet. “Ziel ist eine selbständige Lebensführung und dass die Klienten wieder eine echte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bekommen.” Der Verein stellt eine niedrigschwellige „Clearingstelle“ für den ersten Anlauf dar. Hier sollen die möglichen Ursachen für eine mangelnde Tagesstruktur, Leistungseinschränken oder aber auch diagnostizierbare seelische Erkrankungen dokumentiert und ein angemessener Umgang damit gemeinsam erarbeitet und mit fachkundiger Begleitung begleitet werden. Uecker: “Der Bedarf und die Notwendigkeit an stärkerer psychologischer Beratung ist eindeutig. Wir wollen daher die pychologische Grundversorgung im Kreis verbessern. Die unterstützenswerte Arbeit des Vereins ist dazu ein wichtiger Baustein.” 

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Christian Meyer

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