Meyer fordert Aufklärung über Brennelementeschäden im AKW Grohnde

Wurde erhöhte Radioaktivität im März wegen Fukushima verschwiegen?

Der regionale Landtagsabgeordnete und stellv. Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Christian Meyer hat das Niedersächsische Umweltministerium aufgefordert, umgehend über Brennelementeschäden im AKW Grohnde aufzuklären. Offenbar sei bereits im März eine erhöhte Radioaktivität im Primärkreislauf des Atomkraftwerkes gemessen worden, sagte der Grünen-Politiker. Meyer warf Umweltminister Sander  in diesen Zusammenhang eine "haarsträubende Informationspolitik" vor. "Erst vor drei Tagen hat Minister Sander in einer bis zur Unkenntlichkeit verklausulierten Meldung über die turnusmäßige Revision des AKW auf veränderte Messergebnisse hingewiesen."Im März wurde der Vorfall wahrscheinlich wegen der Atomdebatte nach Fukushima verschwiegen. Grohnde sollte als absolut sicher gelten, was nicht stimmt." Ein ähnlicher Schaden an einem Brennelement habe erst vor wenigen Tagen im AKW Tsuruga (Japan) zu einer Kraftwerksabschaltung geführt, um Schäden oder Freisetzungen von Radioaktivität zu vermeiden.

Die Grünen-Fraktion hat für den Umweltausschuss am Montag im Landtag eine sofortige Unterrichtung gefordert. Meyer nimmt für seine Fraktion teil: "Wir wollen wissen, wann genau die erhöhten Radioaktivitätswerte erstmals auftraten, an welchem Ort im Kraftwerk gemessen wurde, wie die aktuellen Messwerte aussehen, wie hoch die Normalwerte und wie hoch die Grenzwerte sind. Außerdem erwarten wir schriftliche Informationen zur Ursache, zur Klassifikation nach INES und zu geplanten Maßnahmen."

Die Grünen wiesen darauf hin, dass es seit März zwei Unterrichtungen zur Reaktorsicherheit im Umweltausschuss gegeben habe. "Auf keiner dieser Sitzungen hat es das Ministerium für nötig gehalten, den Fachausschuss zu informieren! Jetzt muss geklärt werden, welche Informationen der zuständige Abteilungsleiter und der Staatssekretär zu diesen Zeitpunkten hatten und warum die Öffentlichkeit nicht früher informiert wurde. Möglicherweise wurde eine bewusste Desinformation aus parteipolitische Gründen betrieben" so Meyer. "Wenn man das atomare Risiko neu bewerten will, darf man solche Probleme nicht mehr als unbedeutend herunterspielen!"

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