"Sicher ist nur das Risiko"

Grüne stellen Kreistagsantrag zur Abschaltung des AKW Grohnde

"Konsequenzen aus der Atomkatastrophe in Fukushima" wollen die Kreisgrünen jetzt ziehen. Mit einem Antrag für den Sonder-Kreistag am Freitag, den 15.4.2011 will die Fraktion, dass der Landkreis die Bundes- und Landesregierung auffordert, für die "schnellstmögliche und endgültige Stilllegung des Atomkraftwerks Grohnde" zu sorgen.

Die schrecklichen Ereignisse des millionenfachen Austritts von Radioaktivität im Hochtechnologieland Japan, zeigten, so die Grünen, dass die Risiken der Atomenergie grundsätzlich nicht beherrschbar und nicht hinnehmbar sind. "Unser Mitgefühl gilt den Menschen in Japan. Der Respekt vor den Opfern gebietet es, auch bei uns Konsequenzen vor Ort zu ziehen. Fukushima zeigt, dass das vermeintlich Undenkbare möglich ist und wir uns nicht in Sicherheit wiegen dürfen", so Fraktionssprecher Christian Meyer.

Die Grünen erinnern daran, dass der Landkreis Holzminden für den Katastrophenschutz zuständig ist und große Teile der Region innerhalb der 20km Evakuierungszone bei einem schweren Störfall liegen.

Auch in Grohnde könne es nach Auffassung der Grünen jederzeit zu einer Kernschmelze mit katastrophalen Folgen, bis hin zur Verstrahlung und Unbewohnbarkeit des Weserberglandes kommen. So sei das Atomkraftwerk Grohnde nicht gegen Flugzeugabstürze größerer Passagiermaschinen geschützt. Die Nebelwerfer am AKW wären bei GPS und gezielten Terroranschlägen wirkungslos. Auch eine Verstopfung des Kühlkreislaufs durch das Sumpfsiebproblem oder Stromausfälle und Brände können nach Angaben der Reaktorsicherheitskommission des Bundes zum massiven Austritt radioaktiver Strahlung führen. Meyer: "Eine schnelle Abschaltung ist daher im Interesse unseres Landkreises dringend geboten."

Wie beim 1995 abgeschalteten Atomkraftwerk in Würgassen, sollte sich der Kreistag daher in einer Resolution klar zum Ausstieg aus der Atomenergie bekennen. "Dies ist ja mittlerweile Konsens aller Parteien", sagte Meyer.

Der Landkreis solle auch die Katastrophenschutzpläne für die Bürgerinnen und Bürger öffentlich vorstellen und breit informieren. Außerdem fordern die Grünen verstärkte Anstrengungen bei Erneuerbaren Energien aus Windkraft, Sonne, Wasser, Holz und Biomasse. "Der Landkreis Holzminden bietet viele innovative Unternehmen und Potentiale für die Energiewende", so Meyer.

Die Grünen lobten auch die Verwaltung. Bereits jetzt seien fast alle Kreisschulen und die Kreisverwaltung ohne Mehrkosten auf umweltfreundlichen Ökostrom umgestellt. Meyer: "Z.B. im Campe-Gymnasium, in den Behörden und den weiterführenden Schulen in Bodenwerder, Bevern, Stadtoldendorf, Eschershausen und Delligsen fließt seit Jahren nur sauberer Strom ohne Atom und Kohle."

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Christian Meyer

Helge Limburg

Britta Kellermann

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