Grüne stellen Antrag gegen Oberschule Holzminden/Bevern und für Erhalt des Campes

Meyer: "Umzugsplanungen müssen definitiv und vollständig vom Tisch"

Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag hat jetzt - wie auf der von ihnen organisierten öffentlichen Bürgerversammlung angekündigt - einen Antrag für den nächsten Kreistag gegen die Schulpläne der Kreistagsmehrheit aus CDU/FDP/UWG und der Verwaltung gestellt. Damit folgen sie den einmütigen Stellungnahmen von Stadtelternrat, Schüler- und Lehrervertretungen sowie der Stadt Holzminden. Bereits im letzten Jahr hatten sie im Kreisschulausschuss eine Verschiebung des Schulentwicklungsplan gefordert und sich gegen die Pläne zum Umzug des Campe-Gymnasiums ins Schulzentrum ausgesprochen. "Die Mehrheit aus CDU/FDP/UWG hat das abgelehnt", kritisierte das grüne Schulausschussmitglied Peter Ruhwedel.

In dem neuen Antrag fordern die Grünen nun die Schulentwicklungsplanung bis nach der definitiven Verabschiedung des Schulgesetzes im Landtag und die dann folgenden Erlasse etwa zur Klassengröße grundsätzlich zu stoppen. "Das komische Konstrukt Oberschule im vorauseilenden Gehorsam beschließen zu wollen, obwohl diese Extra-Schulform in Niedersachsen gesetzlich noch gar nicht existiert, ist schon absurd", sagt der grüne Kreistags- und Landtagsabgeordnete Christian Meyer. Auch könne den Landkreis keine Kommunalaufsicht zwingen, einen Schulentwicklungsplan zu beschließen, wenn die gesetzlichen Vorgaben dafür weggefallen seien. Inhaltlich halten die Grüne eine Oberschule Holzminden im Schulzentrum Liebigstraße mit Aussenstelle in der Haupt- und Realschule Bevern im Antrag für "pädagogisch und strukturell nicht sinnvoll" und schließen sich damit den Voten der dort Beschäftigen und der Schüler- und Elternvertretungen an. Der Kreistag solle sich vielmehr für eine behutsame Sanierung und Weiterentwicklung des Schulzentrums Liebigstraße "im Konsens mit allen Beteiligten" einsetzen.

Ein Umzug des Campe-Gymnasiums ins Schulzentrum Liebigstraße wird von den Grünen abgelehnt. Meyer: "Wir legen uns damit eindeutig fest, weil dieses die schlechteste aller Varianten ist. Die anderen Parteien müssen bei der Abstimmung über unseren Antrag Farbe bekennen, ob sie den Abriss des Campes in der Innenstadt weiter prüfen und nur bis nach der Kommunalwahl verschieden wollen. Verschiebungen und Lippenbekenntnisse reichen nicht". Für die Grünen kommt nur eine Sanierung des Campes oder ein teilweiser Neubau unter Erhalt der historischen Gebäudeteile am jetzigen Standort in Frage. "Bildung muss wirklich Priorität im Kreis erhalten. Wenn eine Kommunalaufsicht vor einem Jahr Millionen für den von Innenminister Schünemann befürworteten Krankenhausneubau genehmigt hat, müssen wir auch zweistellige Millionenbeträge für die Sanierung hervorragender Schulen im Kreis ausgeben können", erinnerte Peter Ruhwedel an den einstimmig verabschiedeten Weserberglandplan, der insbesondere die Verbesserung der Bildung zum Schwerpunkt erklärt hat.

Geht es nach dem Willen der Grünen soll der Kreistag beschließen: "Der Landkreis Holzinden steht zu einem starken Gymnasium in der Kernstadt, zu einem modernen Schulzentrum in der Liebigstrasse und setzte sich für eine zügige Prüfung einer Sanierung bzw. eines Neubaus am bestehenden Standort ein." Meyer, der selbst auf dem Campe das Abitur gemacht hat, forderte auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt endlich ernsthaft in einen Dialog einzubinden und "nicht immer mit Hinterzimmerentscheidungen der Mehrheitsgruppe zu konfrontieren". Im Antrag fordern die Grünen daher auch mehrere vom Kreis eingerichtete Bürgerforen mit allen Beteiligten. "Auf dieser Grundlage soll ein neues, attraktives Schulkonzept erarbeitet und dann dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Die jetzigen Sparpläne eines Billigmodells müssen vom Tisch", so Ruhwedel und Meyer einmütig.

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