Genehmigung der Hühnermast bei Lüerdissen soll mit Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgen

Lüerdissen. Die geplante Hühnermastanlage für zwei Ställe mit je 40.000 Masthühnern zwischen Dielmissen und Lüerdissen wäre die größte Tierhaltungsanlage im Landkreis Holzminden. Das geht aus einer Antwort des Landkreises auf eine Anfrage der Grünen Kreistagsfraktion hervor. Wie berichtet plant dort ein Landwirt erstmals den Einstieg in die industrielle Hühnermast. Anwohner und Bürger protestieren in einer Bürgerinitiative gegen das Vorhaben und befürchten Geruchsbelastungen, Feinstäube, Gesundheitsgefahren und eine starke Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.
Der grüne Fraktionssprecher Christian Meyer kritisierte die nicht artgerechten Haltungsbedingungen. "Laut Antragsunterlagen sollen mehr als 20 Hühner pro Quadratmeter auf engstem Raum zusammengefercht werden. Medikamenteneinsatz, Fussballenkrankheiten, Kannibalismus und schmerzhaftes Federpicken sind üblich." Als Obergrenze können 35 kg Lebendgewicht pro Quadratmeter während einer Mastdauer von nur 32 bis 42 Tagen in den Großställen gehalten werden. Ein Drittel der Tiere wird bereits bei 1,5 kg gefangen und getötet. Der Rest wird in der Endmast mit 1,7 bis 2,1 kg geschlachtet.
Die Grünen werten es als Erfolg, dass nun nach Auffassung des Landkreises das Genehmigungsvorhaben mit Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgen soll. Diese ist laut Gesetz erst ab 40.000 Hühnern verbindlich vorgeschrieben, da aber ein Antrag für zwei Ställe "mit einer Gesamtanlage mit 80.000 Geflügelmastplätzen" gestellt sei, werte die Verwaltungen die Anlagen als Einheit und wende das Bundesimmissionschutzgesetz an.
Sobald ein in der Erstellung befindliches Emissionsgutachten vorliege und vollständige Unterlagen eingereicht seien, erfolge dann eine öffentliche Auslegung der Planung. Erst dann können Aussagen zu möglichen Beeinträchtigungen durch Gestank, Lärm und Hühnerkot und für das Landschaftsbild getroffen werden. Einstreu und Exkremente sollen laut Flächennachweis auf eigenen Flächen des Landwirtes gelagert und ausgebracht werden.
Die Grünen im Kreistag lehnen solche Anlagen der Massentierhaltung ab. "Das ist Tierquälerei in großem Massstab und hat erhebliche Folgen für Tourismus, Anwohner, Umwelt und Grundwasser. Eine umwelt- und artgerechte Landwirtschaft im Weserbergland sieht anders aus."  

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