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Auf den Elternwillen kommt es an

Stellungnahme Bündnis 90 / Die Grünen

zum Arbeitspapier der Verwaltung „Schulentwicklung im Landkreis“

Auf den Elternwillen kommt es an

Die Rahmenbedingungen für die Gründung von Gesamtschulen sind durch die Landesregierungpositiv geändert worden. Auch kleine drei- oder vierzügige Integrative Gesamtschulen sind nun möglich und werden bevorzugt insbesondere als Ganztagsschulen ausgestattet. Die Landkreise als Schulträger bekommen mehr Freiheiten für die Wahl ihres Schulsystems. Dem Elternwillen wird stärker Rechnung getragen. Gesamtschulen bieten wieder das von den Eltern mehrheitlich gewollte Abitur nach 13 Jahren  und eine lange Offenhaltung aller Schulabschlüsse an. Gerade im  ländlichen Raum bieten Integrative Gesamtschulen die Möglichkeit für ein ortsnahes gymnasiales Angebot und können die Abwanderung außerhalb des Landkreises deutlich vermindern. Gesamtschulen können in Zukunft auch ersetzende Schulform sein. Neben guten Gesamtschulen braucht Holzminden auch ein neues Gymnasium am jetzigen Standort. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben sich lange als einzige Kraft für einen Neubau des Campe-Gymnasiums stark gemacht und auch die Bürgerinitiative vor Ort unterstützt. Der Beschluss des Kreistages für einen Neubau steht für uns nicht zur Disposition. Auch in der Stadt Holzminden haben wir einen Neubau am jetzigen Standort vereinbart und eine finanzielle Beteiligung in Aussicht gestellt. Unser Wort gilt!

Sowohl im Wahlkampfvon Bündnis 90 / Die Grünen im Kreis und in der Stadt Holzminden als auch in den Gruppenvereinbarungen zwischen SPD und Grünen auf Kreisebene und der Stadt Holzminden haben wir uns für mehrere Integrative Gesamtschulen im Landkreis Holzminden ausgesprochen.Investition in gute und integrative Bildung ist und bleibt eines unserer wichtigsten Ziele – damit erhalten wir den Landkreis und reduzieren die Abwanderung. Unser Ziel ist: Wir wollen nicht länger der Landkreis mit der geringsten Abiturquote sein. Dazu gehören starke Gymnasien und gut ausgestattete Gesamtschulen. Wir wollen mehr Schülerinnen und Schüler in den Schulen  im Kreis halten!

„SPD und Bündnis 90 / Die Grünen unterstützen den Elternwunsch nach zusätzlichen Integrativen Gesamtschulen im Kreisgebiet. Sobald das Land 2013die Möglichkeiten für Gesamtschulen im ländlichen Raum geschaffen hat, werden wir diese Chancen nutzen und den Elternwillen Geltung verschaffen.“  (Vereinbarung SPD / Grüne Kreis Holzminden)

„Sollten sich 2013 die Rahmenbedingungen für die Gründung von Gesamtschulen ändern, unterstützen wir aktiv eine Elternbefragung in der Stadt Holzminden zur Gründung einer Gesamtschule am Standort Schulzentrum Liebigstraße. (Vereinbarung SPD / Grüne Stadt Holzminden)

„Wir wollen weiterhin eine Integrative Gesamtschule am Standort Bodenwerder“ (Vereinbarung SPD/Grüne in der Samtgemeinde Bodenwerder/Polle)

„Bildung hat bei den Investitionen im Landkreis oberste Priorität. Das Campe Gymnasium wird an seinem jetzigen Standort saniert und die notwendigen Mittel dafür bereitgestellt.  SPD und GRÜNE wollen weiterhin kleine Schulen und die bestehenden Schulstandorte möglichst erhalten. (Vereinbarung SPD / Grüne Kreis Holzminden)

„Wir unterstützen den Erhalt und Ausbau des Campe-Gymnasiums im Zentrum der Kreisstadt. Falls notwendig – auch mit finanzieller Beteiligung.“ (Vereinbarung SPD / Grüne in der Stadt Holzminden)

In unseren gegenseitigen Vereinbarungen haben wir uns auch deutlich dafür entschieden, den Neubau des Campe Gymnasiums am alten Standort zu unterstützen.Daran wollen wir festhalten. (Kreistagsbeschluss: „Wir unterstützen den Erhalt und den Ausbau des Campe-Gymnasiums im Zentrum der Kreisstadt“)

A)   Eltern, Schülerinnen / Schüler und Pädagoginnen / Pädagogen kritisieren seit langem das bestehende Schulsystem, das schon ab der 4. Klasse festlegt, welche Schulform ein Kind besuchen wird. Eine IGS hält die Schullaufbahn offen, bietet alle Abschlüsse an.

Die IGS geht mit der Vielfalt der Kinder pädagogisch sinnvoll um. Jedes Kind hat Stärken und Schwächen. Die IGS sortiert nicht aus, sondern lässt alle Kinder gemeinsam lernen. Sie macht dabei leistungsdifferenzierte Lernangebote. Leistungsstärkere Kinder helfen den leistungsschwächeren im Rahmen des gemeinsamen Lernens und umgekehrt. Damit erhalten auch Spätentwickler eine Chance.

Die Oberschule als reiner Zusammenschluss von Hauptschule und Realschule ohne gymnasialen Zweig findet bei Eltern und Kindern nicht die gewünschte Akzeptanz.Die Oberschule hat sich als neue Schulform nicht bewährt und wird etwa in Bodenwerder und Delligsen gezielt zu Lasten anderer Schulen abgewählt. Die Einrichtung von Oberschulen basierte auch nicht wie die Einrichtung von Gesamtschulen auf einem ausreichenden Elternwillen. Eine Elternbefragung zur Einrichtung der Oberschulen fand bislang nicht statt.

Wir sagen klar: Das differenzierte Schulangebot der Integrierten Gesamtschule (IGS) ist pädagogisch und qualitativ weitergehender und besser als dasOberschulangebot. Davon lassen wir uns in unseren Entscheidungen zur Schullandschaft im Kreis leiten.

Für Bündnis 90 / Die Grünen ist die IGS die qualitativ beste Schulform für die Mehrzahl der Eltern und Kinder in unserem Landkreis.

B)    Zur Situation des  Bildungsstandortes Holzminden / Bevern

 

Campe-Gymnasium:Der Kreistag hat sich einstimmig für den Neubau des Campe-Gymnasiums am jetzigen Standort ausgesprochen. Gründe sind vor allem der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunftsfähigkeit des Landkreises.  Mehrere hunderttausend Euro sind schon in den Architektenwettbewerb und die Planungen des Neubaus geflossen. Eine finanzielle Planung für die nächsten Jahre liegt vor. 25 Millionen sind eine sinnvolle Investition in die Zukunft.  Die prognostizierten Schülerzahlen machen deutlich, dass ein vierzügiges Gymnasium nachhaltig gesichert werden kann. Die Politik steht im Wort. Wir wollen unsere Standortentscheidung beibehalten. Ein Umzug des Campe-Gymnasiums gegen den Elternwillen, würde weitere Abwanderung und Enttäuschung produzieren. Wir wollen aber eine Attraktivitätssteigerung des Campe-Gymnasiums. Der Neubau ist daher wie geplant fortzusetzen.

 

Schulzentrum Liebigstraße: Eine IGS am Standort Liebigstraße ist notwendig und richtig, sowohl für den Wirtschaftsstandort der Kreisstadt Holzminden als auch für das qualitativ beste Schulangebot für Eltern und Kinder der Stadt. 55 -60 % der Schülerinnen und Schüler Holzmindens haben keine direkte Gymnasialempfehlung und entscheiden sich daher nicht für das Gymnasium. Auch räumlich passt eine IGS mit gymnasialem Angebot gut ins Schulzentrum. Sowohl Eltern als auch Lehrkräfte am Schulzentrum haben sich für die IGS ausgesprochen.

 

Auch die Nicht- Gymnasialschüler brauchen ein zukunftssicheres integratives Bildungsangebot, was eine IGS gegenüber einer Oberschule darstellt. Dass diese Schülerinnen und Schüler keine einflussreiche Lobby in der Öffentlichkeithaben, darf nicht dazu führen, dass ihnen die Chance zu einem für sie sehr attraktiven Schulangebotverweigert wird.

 

Die vorhandene Infrastruktur ist ideal für eine IGS mit Ganztagsangebot: Verkehrsanbindung, Sportzentrum, Barrierefreiheit, Ganztagsschulerfahrung, Inklusionserfahrungen und das gemeinsame Lernen unter einem Dach. 

 

Warum die Verwaltung in ihrer Stellungnahme die Option einer IGS für Holzminden bewusst ausschließt, erschließt sich uns nicht. Es scheint eine kategorische Ablehnung zu sein,

Argumente werden nicht genannt. Warum das so ist, sollte umgehend von der Verwaltung erläutert werden! Die Schülerzahlen zeigen eine mögliche 6-Zügigkeit, mittelfristig eine Vierzügigkeit. Diese Zahlen werden als eine Option für eine Oberschule Holzminden – Bevern genannt und dieses ohne gymnasiale Oberstufe.  Für eine mögliche IGS träfe das genauso zu, ohne dass  die Schüler des Gymnasiums berührt wären. 

Eine OS (Optionen 1a, 1b des Verwaltungsvorschlages) in der Kreisstadt bei zwei möglichen IGS Standorten in den Nachbarorten führt zur Abwanderung von Teilen der 55 -60% Nichtgymnasialschüler dorthin. Denn es gibt dort das qualitativ bessere und attraktivere Schulangebot. Diese Entwicklung bringt keine Auslastung eines infrastrukturell bestens aufgestellten Standorts: Der zu erwartende Schülerrückgang führt zu Leerständen in Holzminden.

 

Fazit: Eine IGS ist in Holzminden allein mit den Schülern Holzmindens und Beverns möglich, ohne dass es Auswirkungen  auf die Standorte Stadtoldendorf -Eschershausen und Bodenwerder – Polle hat. Schülerinnen und Schüler werden aus diesen Standorten (siehe Stellungnahme des Kreises) nicht abgezogen.

 

Was das Gutachten und der Verwaltungsvorschlag nicht berücksichtigen:

Variante 1c) Zur Debatte „Campe-Gymnasium in die Liebigstraße“ sollte noch folgendes angemerkt werden:Der Gutachter erklärt, dass das Campe-Gymnasium über 35 % Rückläufer in den Klassen 5 – 10 in andere Schulformen „produziert“. Anmerkung: Ein Gymnasium will ja gerade keine integrative Schulform sein! Auch wenn es eine mögliche gegenläufige pädagogische Richtungsänderung des Gymnasiums geben würde, könnte es bestenfalls eventuell zu einem Sinken dieser Zahlen auf 15 – 20 % kommen. Es  würdesicher eine große Zahl von Schülern auch zukünftig abgeschult. Dieses hätte direkte Auswirkungen auf den direkten Nachbarn: der Oberschule Holzminden-Bevern. Mit einer Oberschule als direkten Nachbarn undden umliegenden Gesamtschulen in Eschershausen / Stadtoldendorf / Delligsen und  Bodenwerder – Polle würden Rückläufer des Gymnasiums sicher nicht den Standort OS Holzminden im gleichen Schulzentrum besuchen wollen, sondern zu den attraktiveren Alternativen der Nachbarstädte wechseln. Folge wäre eine  direkte Schwächung der OS Holzminden und der Kreisstadt Holzminden. Es könnte zu weiterem Leerstand in der Liebigstraße führen.

 

Schulstandort Bevern:  Der Schulstandort Bevern sollte erhalten bleiben. Wenn das Schulzentrum  Liebigstraße nach den Zahlen die Möglichkeit hat, IGS zu werden, ist das ein sinnvolles, attraktives Angebot auch für die BeveranerKinder. Die Entfernung ist nicht weit, die Fahrtkosten sind gering. Alle Bildungsmöglichkeiten stehen den Schülern offen. Das Gymnasium wie bisher – die Gesamtschule als Alternative – 2  km entfernt.

 

Die Grünen schlagen als sinnvolle Nutzung des gut ausgestatteten Schulzentrums in BevernBevern vor,das Holzmindener Fachgymnasium mittelfristig in das Gebäude der jetzigen Oberschule einziehen zu lassen. Damit könnte die Platzsituation in der BBS Holzminden entzerrt werden.Die Verwaltung sollte diese Variante umgehend prüfen.

 

Eine IGS Holzminden / Bevern in der Liebigstraße sollte auf das Angebot einer  gymnasialen Oberstufe verzichten.Die Oberstufe wäre entweder eine Oberstufe einer IGS in Bodenwerder oder Eschershausen, sowie das Fachgymnasium in Holzminden. Das würde das Kursangebot an den kleinen IGSen in Eschershausen und Bodenwerder qualitativ verbessern und das Fachgymnasium am Bildungsstandort Holzminden / Bevernsichern.

 

Ein Campe-Gymnasium, das Fachgymnasium in Bevern  und  gymnasiale Oberstufen in den GesamtschulenStadtoldendorf – Eschershausen – Delligsen und Bodenwerder –Polle würde den Bedarf für die Sekundarstufe II im Landkreis sicher ausreichend abdecken.

 

C)   Zur Situation des Standortes Bodenwerder / Polle

 

Der Vorschlag der Verwaltung ist eine lange Forderung von Bündnis 90/Die Grünen und spiegelt das Ergebnis der Elternbefragung 2009 wieder. Damals sprachen sich über 80 % der aus der Samtgemeinde Bodenwerder teilnehmenden Eltern für eine IGS aus. Da bei 50 % Rückläufern alle Nichtteilnehmer fälschlicherweise pauschal als Gegner einer IGS gezählt wurden, kam damals nur eine knappe Vierzügigkeit zu Stande. Bei Einbeziehung auch des Nachbarlandkreises Hameln-Pyrmont und Reduzierung der Abwandererquote ist eine vierzügige IGS in Bodenwerderjetzt möglich und vor Ort quer durch die Parteien gewollt. Die Räume sind vorhanden. Eine IGS mit gymnasialem Angebot sollte unbedingt aufgebaut werden. Damit kann es gelingen, die Abwanderung zu Schulen außerhalb des Landkreises zu stoppen.

Die Frage, ob  eine tragfähige Oberstufe entstehen kann, bleibt sicher in den ersten Jahren unbeantwortet. Kontakt zum Nachbarkreis (Emmerthal, Hameln-Pyrmont) sollte unbedingt  aufgenommen werden.

 

Eine IGS wird Jahr für Jahr aufbauend gebildet, so kann die Sanierung und der Umbau der Gebäude schrittweise vorangehen und sich der Entwicklung der Schülerzahlen anpassen.

 

D)  Zur Situation Stadtoldendorf – Eschershausen- Delligsen

Dem Vorschlag der Verwaltung, eine IGS in Stadtoldendorf/ Eschershausenmit einem gymnasialen Angebot einzurichten, kann zugestimmt werden und ist ebenfalls eine alte Forderung von Bündnis 90/Die Grünen für eine gemeinsame IGS.Statt den durchsanierten Schulstandort Eschershausen mittelfristig aufzugeben, wie es die Verwaltung vorschlägt, ist mittelfristig eine gymnasiale Oberstufe (im Jahr 2020) am Standort Eschershausen einzurichten. Schüler aus dem gesamten Landkreis könnten dort dann zentral das Abitur mit einem breiten Fächerangebot ablegen.

Die Genehmigungsfähigkeit einer Schule mit zwei Standorten ist aber noch zu prüfen.

Auch die Oberschule Delligsen/Duingen sollte wie von SPD und Grünen im Landtagswahlkampf versprochen mittelfristigin eine IGS umgewandelt werden, um auch hier die Abwanderung in Nachbarkreise zu reduzieren. Dazu sollten auch Gespräche mit dem Landkreis Hildesheim geführt werden.

E)   Voraussetzung für eine breite Akzeptanz für das neue, qualitativ hochwertige Schulangebot am Landkreis Holzminden ist der Elternwille für die geplante Attraktivitätssteigerung.Am wichtigsten für Bündnis 90 / Die Grünen ist der Elternwille aller Bevölkerungsschichten an den vier Bildungsstandorten Bodenwerder - Polle, Stadtoldendorf-Eschershausen, Delligsen-Duingen und Holzminden – Bevern.

Deshalb  fordern wir, dass - zügig und gründlich vorbereitet  - eine kreisweite Elternbefragung zu den möglichen Standorten von integrierten Gesamtschulen eingeleitet wird, auf deren Grundlage dann die Verwaltung die Planungen konkretisieren und eine finanzpolitisch machbare Prioritätenliste bringen kann.

Juli 2013: Kreistagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen 

beschlossen auf der Kreismitgliederversammlung am 22.7.13

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