Landtagsabgeordnete besuchen Tagesmütter in Holzminden

Der grüne Landtagsabgeordnete Christian Meyer und seine Kollegin, die kinderpolitische Sprecherin der Fraktion, Miriam Staudte, besuchten zusammen mit dem Kreistagsabgeordneten Uwe Uecker den Verein "Kinderbetreuung Holzminden." Die beiden Mitarbeiterinnen Karen Demann und Dörthe Oppermann stellten die Arbeit des Vereins dar: Die Qualifizierung und Betreuung von derzeit ca. 60 Tagespflegepersonen ( "Tagesmütter") in und um Holzminden nimmt den größten  Teil der Vereinsarbeit ein. Auf gute Fortbildungen und eine hohe Qualität wird besonderer Wert gelegt.

Alle Anwesenden äußerten Zweifel daran, dass der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab 2013 in Niedersachsen erfüllt werden kann. Dazu sollen für 35 % der Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze in Krippen oder bei Tagesmüttern angeboten werden. Zur Zeit liegt der Landesschnitt bei 19,1 Prozent. Kritik kam dabei von den beiden Landespolitikern an der schwarz-gelben Regierung, die erst jetzt im Vorfeld der Landtagswahl mehr eigene Gelder zur Verfügung stellen möchte.  "Niedersachsen ist Schlusslicht bei der Kinderbetreuung für Unter-Dreijährige. Wir Grüne wollen Eltern dabei nicht nur einen Betreuungsplatz bieten, sondern ihnen auch die Wahlmöglichkeit zwischen Krippe und Tagesmutter lassen," so die kinder- und jugendpolitische Sprecherin Miriam Staudte. Diese Wahlmöglichkeit sei real aber nur gegeben, wenn die Elternbeiträge annähernd gleich hoch seien, gab Frau Demann zu Bedenken. Insgesamt wurde die zu geringe Entlohnung der Tagesmütter kritisiert. "3,10 Euro pro Kind und Stunde ist alles andere als attraktiv, zumal von diesem Betrag auch noch die Verpflegung der Kinder und weitere Unkosten abgezogen werden müssen, um den Verdienst der Pflegepersonen zu errechnen," so Christian Meyer. "Wir wollen eine bessere Entlohnung für die wertvolle Arbeit der Tagesmütter." Der Zuschuss vom Land müsse daher steigen.

Uwe Uecker begrüßte vor allem die Flexibilität für Menschen im Schichtdienst durch die Tagesmütter: "Die heutigen Arbeitsbedingungen verlangen auch Kinderbetreuung zu ungewöhnlichen Zeiten.  Und gerade junge Frauen können sich eine berufliche Auszeit oft nicht leisten." Eine flexible Betreuung sei da hilfreich. Von Seiten des Vereins wurde die 2009 von der Großen Koalition eingeführte Besteuerung der Tagesmütter kritisch beurteilt. "Dadurch ist die Arbeit für einige leider unattraktiv geworden", so Dörthe Oppermann. Miriam Staudte wies auf den drohenden ErzieherInnenmangel hin. Daher seien höhere Löhne und attraktive Arbeitsbedingungen in der Kinderbetreuung nötig. Die Grünen fordern im Landtag eine Verstärkung der Mittel für den Krippenausbau und verbesserte Bedingungen für Tagespflegepersonen. "Wir brauchen eine stärkere Lobby für Kinderbetreuung. CDU und FDP sehen da leider keinen Schwerpunkt, dabei ist dies ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf", so Staudte.

Frau Demann und Frau Oppermann freuten sich, dass sich so kompetenter Besuch der Grünen den Anliegen der Tagespflege stelle. Meyer machte mit dem Besuch mit seiner Landtagskollegin eine Zusage aus dem Kommunalwahlkampf wahr und betonte den sozialen Schwerpunkt der neuen rot-grünen Kreiskoalition. "Bildung und Kinderbetreuung, wozu auch die Tagesmütter zählen, haben bei uns Priorität. Daher wollen wir die wichtige Arbeit des Vereins Kinderbetreuung e.V. weiter unterstützen."

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